Mein grenzüberschreitender Ansatz beinhaltet eine Malerei mit Pigmenten, Mineralien, Asche, Papierrohstoffen, Salz und Wachs. Die Gestaltung raumbezogener Objekte und Installationen sowie interdisziplinäre zeichnerische und performative Arbeit mit Musikerinnen markieren signifikante Stationen meines künstlerischen Schaffens

Ich dekonstruiere das Material und entfremde es seiner Herkunft. Eine forschende sowie allegorisch assoziative Vorgehensweise ist mir wichtig. Dialogisches Arbeiten mit zeitgenössischer Lyrik sind dabei wegweisend.

Ich arbeite bevorzugt in großteiligen Serien und verwende eine eigens von mir entwickelte Gesteinsmehltechnik. Innerhalb einer prozessorientierten Schichtung von Material erwirke ich eine spezifische Rhythmik der Stoffe. Feine und grobe Gesteinsmehle, Erden und farbige Pigmente wandeln sich durch Verflüssigung und Verfestigung sowie durch stetiges Abtragen der sedimentartigen Ablagerungen zu Strukturen, denen ich wiederum themenbezogene Formen, Zeichnungen oder Schrift hinzufüge. Salz nimmt eine zentrale Stellung innerhalb meiner Arbeitsmaterialien ein. Eine spezifische Kristallisationstechnik ermöglicht es mir, dessen malerische Qualität im Zusammenspiel mit anderen Materialien zu untersuchen.

Innerhalb dieser Transformation bilden sich häufig Kleiderfragmente, die auf einen Körper verweisen und zum anderen dessen Abwesenheit thematisieren. Die Grenzen zwischen Haut, Körperraum und Kleid verhalten sich fließend. Das Leibchen verweist auf den Torso. Der Körper ist präsent in seiner Absenz.

Carola Czempik