Das Haus befindet sich auf dem Klinikgelände der ehemaligen Heilanstalt Meseritz-Obrawalde, Posen, jetzt Fachklinik für Menschen mit psychischen und neurologischen Erkrankungen, Polen. Zwischen 1942-1945 wurden dort innerhalb der Aktion Brandt ältere Frauen mit körperlichen und geistigen Behinderungen mittels Spritzen getötet.
Im Oktober 2023 bekam ich durch die Vermittlung und fachkundige Begleitung der Historikerin Katarzyna Sztuba-Frąckowiak die Genehmigung der Klinik, das stillgelegte und ungenutzte ehemalige Sterbe- und Tötungshaus zu begehen. Ich konnte meine auf der nahegelegenen Gedenkstätte entstandenen Papierarbeiten STEHEN. IM SCHATTEN, mein Buchobjekt WAS BLÜHTE DORT _ KEINE STIMME und ein Objekt aus der Reihe und KADDISCH. KEINE STIMME - EIN SPÄTGERÄUSCH mitnehmen und im ehemaligen verfallenen Esssaal und auf dem Dachboden vor der Sterbekammer platzieren. Das Haus hat kein elektrisches Licht, so musste ich mit Sonneneinfall arbeiten. Eine tiefgründige Begegnung mit nachhaltigen Spuren für meine künstlerische Arbeit.
Die Gedichtzeilen SCHWEIFENDES LICHT // SCHATTEN STEHEN UNS IM WEG // KREUZWEGE haben mich zu dieser Fotoarbeit inspiriert.
Die Objekte und Papierarbeiten entstehen grundsätzlich im Wechsel mit Sichtungen der jeweiligen Gedenkstätten und einer vertiefenden Arbeit im Atelier. Sie sind ständig in Bewegung.